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Bericht in den Oberösterreichischen Nachrichten

Der Fuchs in der Solar City und der Russische Bär in Sankt Magdalena

15. September 2020. LINZ. Die Tierwelt der Landeshauptstadt: Von Feldhasen über Fledermäuse bis hin zu seltenen Schmetterlingen und Schlangen

Ein Feldhase, der über den Pfarrplatz hoppelt, Fledermäuse, die Linz bei Nacht erkunden: Be­gegnungen der tierischen Art sind in der Landeshauptstadt gar nicht so selten, wie man meinen möchte. Neben Rehen und Co. zieht es auch wilde Tiere wie Wildschwein, Dachs und Fuchs immer stärker in die Städte. ,,Füchse scheuen zwar grundsätzlich die Menschen, aber sie sind sehr wandlungsfähig und passen sich immer stärker den Stadtverhältnissen an", sagt Fried­rich Schwarz, Leiter der Natur­kundlichen Station der Stadt Linz. Nicht zuletzt deshalb, weil sie Nah­rungsopportunisten sind, sprich bei der Wahl ihres Fressens flexibel sind. So beobachtete erst kürzlich ein Passant einen Rotfuchs bei des­sen Abendspaziergang in der Solar City, wie sein Beitrag für das Pro­jekt „Linz tierisch" zeigt. Probleme mit zu gro­ßen Populationen oder Füchsen, die durch ein aufdringliches Ver­halten auffallen, wie etwa aus Deutschland bekannt, gebe es in Linz aber keine, wie Schwarz an­merkt.

Mitten im Industriegebiet
Fürchten muss sich auch niemand, der dem Russischen Bären in der Stadt begegnet, auch wenn dieser durch seine auffällige Zeichnung sofort ins Auge sticht. Denn eine Bärenart ist der Euplagia quadri­punctaria keine: sondern ein euro­paweit geschützter Schmetterling, der vor allem auf den Wiesen in Sankt Magdalena zu beobachten ist. Dort ist er mit dem seltenen Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläu­ling und dem Großen Feuerfalter in guter Gesellschaft. Eine außerge­wöhnliche Entdeckung gab es heu­er am Dießenleitenbach, wo die Würfelnatter heimisch geworden ist. ,,Das ist eine sehr seltene Schlangenart, die in Oberöster­reich vom Aussterben bedroht ist", sagt Schwarz. Umso erfreulicher sei es, dass es nun eine Population mitten in der Stadt gebe. Eine der seltensten Amphibienarten Öster­reich ist übrigens im Linzer Indus­triegebiet zu finden: ,,Dort gibt es viele Brachflächen und Schotter­gruben, wo sich die Wechselkröte angesiedelt hat", sagt Schwarz.

Nachwuchs bei Graugänsen
Gute Nachrichten gibt es zudem von den Donauauen im Bereich des Mitterwassers: und zwar in Form von Graugänse-Nachwuchs. Die Graugänse halten sich dort zwar seit Jahren auf ihrer Durchreise im­mer wieder auf, nun haben sie es je­doch erstmals als Brutstätte auser­koren. Umweltstadträtin Eva Scho­besberger (Grüne) warnt deshalb erneut vor einer Erweiterung des Betriebsbaugebietes in Pichling na)le den Traun-Donau-Auen: ,,Das wäre ein schwerwiegender Eingriff, der massiven Einfluss auf die dor­tigen Verhältnisse hätte."
Gewachsen ist heuer auch die Zahl der Hirschkäfer, wie Friedrich Schwarz berichtet: ,,Diese Käferart liebt die Wärme und alte Eichen." Häufig zu finden sind sie auf dem Freinberg.

Artikel von Redakteurin Julia Popovsky (OÖN)

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